2019 erhielt ich die Diagnose Diabetes Typ 1.
Mein Leben lang werde ich 24 Stunden täglich mein Überleben sichern, Symptome einschätzen lernen und selbst Diagnosen stellen müssen. Ich werde Patient und Arzt in einer Person sein. Es ist eine Zerreißprobe – nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.
Fortwährend habe ich Probleme, diesen Zustand zu akzeptieren. Gerade in schwierigen Lebenssituationen stellt die Verdrängung der eigenen Erkrankung den leichteren Weg da. Der größte Teil an publiziertem Bildmaterial zur Thematik Diabetes präsentiert und vermittelt eine Welt, die der Realität nicht ferner sein könnte – eine Sammlung oberflächlicher und klischeehafter Darstellungen. Die Betroffenen kommen dabei kaum zu Wort und die Wirklichkeit wird frisiert.
Um dem etwas entgegenzusetzen, habe ich in dieser Arbeit mit den Mitteln der Fotografie mich selbst zum erforschten Objekt gemacht. Als Fotograf und Betroffener gehe ich der Fragestellung nach, wie sich eine alternative Bildsprache zur Kommunikation und Vermittlung des Lebens mit Diabetes Typ 1 schaffen lässt. Mit meiner Arbeit möchte ich einen Beitrag leisten. Diabetes Typ 1 soll durch alternative visuelle Vermittlung, fernab oberflächlicher Klischees, greifbarer und nachvollziehbarer werden – für Außen- stehende und auch für Betroffene.
Eine theoretische und fotografische Auseinandersetzung mit dem Leben der Erkrankung Diabetes Typ 1
Bachelorarbeit
Eingereicht im Studienfach Kommunikationsdesign
an der Fachhochschule Potsdam
1. Betreuung: Prof. Wiebke Loeper
2. Betreuung: Moritz Jekat
2022